Willi Lemke besuchte unsere Schule

“Sport nutzen – Menschen verbinden!” – Langjähriger Werder-Manager wirbt für UN-Millenniumsziele und berichtet Boeselager-Schülern von seiner Arbeit als UN-Sonderberater

Willi Lemke mit Nichte Eveline Lemke, die den Besuch an unsere Schule vermittelte, und Schulleiter Klaus Dünker

Willi Lemke, UN-Sonderberater für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden für den Generalsekretär der Vereinten Nationen –  aber eher bekannt als langjähriger Erfolgs-Manager von Werder Bremen (1981 bis 1999), besuchte am 18. Januar 2011 die Neuntklässler der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus in Ahrweiler und sprach mit ihnen über die Rolle des Sport für die Friedenspolitik und machte dabei Werbung für die UN-Millennium-Entwicklungsziele.

Begrüßung

Schulleiter Dünker begrüßte Willi Lemke in der Sporthalle der Boeselager Realschule und bedankte sich bei ihm, dass er zwischen der FIFA-Weltfußballer-Wahl in Zürich und Gesprächen mit Jacques Rogge und Ban Ki-Moon in New York oder einem Besuch der Finals der Asien-Meisterschaften in Katar Zeit fand, seiner Schule einen Besuch abzustatten.

Willi Lemke beschreibt einen "Slum-Ball"

Durch seine bildhafte Ausdrucksweise gelang es Lemke, die ca. 150 Schülerinnen und Schüler in Gedanken nach Afrika oder andere arme Länder zu “entführen” und ihnen zu zeigen, was es für ein Geschenk ist, überhaupt eine Schule zu besuchen.
Als UN-Sonderberater ist Willi Lemke rund um den Globus unterwegs. Ein Brennpunkt seiner Arbeit aber sind die Slums von Kenia, der Elfenbeinküste und anderer afrikanischer Länder. Deren Bewohner müssen permanent gegen den Hunger kämpfen. Viele von ihnen hätten nur Brot aus Maismehl und Lehm zum Essen. Und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft sei von den meisten Menschen dort längst begraben worden.

Willi Lemke an unserer Schule

Willi Lemke redete seinen jungen Zuhörern ins Gewissen: Sie gehörten zu den fünf Prozent der Menschen weltweit, denen es am besten gehe. Europa sei ein wahres Paradies; hier gebe es genug Essen für alle und der Schulbesuch sei für die Eltern der Schulkinder kostenfrei – anders als in vielen afrikanischen Ländern, in denen die Eltern ihr letztes Geld zusammenkratzen müssten, um ihren Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.
Die Werder-Manager-Legende erzählte auch von den erstaunlichen Ergebnissen erfolgreicher Sportprojekte. Sportliche Vorbilder könnten Kindern und Jugendlichen in unterentwickelten Regionen Orientierung und Kraft geben. Und über den Sport könnten sie lernen, dass es sich lohnt, für selbst gesetzte Ziele zu kämpfen, fair zu sein und mit anderen zusammen zu arbeiten. Sein Auftrag als UN-Sportberater sei es deshalb, Menschen in Verantwortung davon zu überzeugen, dass Sport wichtig ist, dass er von allen Menschen, die politische Verantwortung tragen, gefördert werden sollte und dass es für Körper, Geist und Seele jedes Menschen wichtig sei, lebenslang Sport zu treiben.

Ca. 140 Schüler folgten den Ausführungen Lemkes

Fast nebenbei vermittelte Lemke den Neuntklässlern auch die acht UN-Millenniums-Entwicklungsziele, die vor zehn Jahren von 189 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet wurden: Nämlich dass reiche wie auch arme Länder sich verpflichteten, die Armut drastisch zu reduzieren und Ziele wie die Achtung der menschlichen Würde, Gleichberechtigung, Demokratie, ökologische Nachhaltigkeit und Frieden zu verwirklichen.
Zum Schluss beantwortete Willi Lemke noch einige Schülerfragen und forderte die Realschüler auf, auch ganz persönlich die Ärmel hoch zu krempeln und Entwicklungsprojekte in Afrika zu fördern. Es sei zum Beispiel möglich, als Familie, als Schulklasse, als Schule, als Verein oder Pfarrgemeinde eine Partnerschaft zu einem Waisenhaus oder einem Sportprojekt etwa in Kenia oder Togo aufzubauen und den Erlös etwa einer Sammlung, einer Tombola oder eines Schulfests für diese Partnerschaft zu spenden.

Verabschiedung Lemkes

Schulleiter Klaus Dünker verabschiedete Willi Lemke im Namen der Schulgemeinschaft mit einer Flasche guten Ahr-Wein und bedankte sich auch bei Eveline Lemke, die diesen Besuch vermittelt hatte.

"Sportfreunde"

Nicht nur die Schüler freuten sich über den Unterricht der etwas anderen Art, auch die “sportbegeisterten” Lehrer nutzten die Gelegenheit, eine solche Größe der Fußball-Bundesliga einmal persönlich kennen zu lernen.