📌 Was ist ein innerer Monolog?
Ein innerer Monolog ist ein Text, in dem du die Gedanken und Gefühle einer Figur in einer bestimmten Situation aufschreibst – so, als ob du die Person selbst bist. Du schreibst nicht, was außen passiert, sondern was im Kopf der Figur vor sich geht.
🧩 Wichtige Merkmale:
✅ Ich-Form: Du bist die Figur. Schreib aus ihrer Sicht: „Ich habe Angst.“
✅ Präsens (Gegenwart): Schreibe in der Zeitform „jetzt“ – auch wenn die Geschichte früher spielt.
✅ Gedanken & Gefühle stehen im Mittelpunkt: Was denkt die Figur? Was fühlt sie? Was macht ihr Sorgen?
✅ Keine Dialoge mit anderen! Die Figur spricht nicht mit anderen, sondern mit sich selbst im Kopf.
✅ Zur Figur passende Sprache: Überlege: Wie alt ist sie? Ist sie mutig, traurig, genervt…? So sollte sie auch denken.
💡 Tipps fürs Schreiben:
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✍️ Versetz dich richtig in die Figur hinein:
Stell dir vor, du bist genau in dieser Situation. Was würdest du fühlen? Was würdest du dir denken? -
🧱 Beginne mit dem wichtigsten Gedanken:
Zum Beispiel: „Was soll ich nur tun?“ oder „Ich kann das einfach nicht fassen!“ -
⏳ Bau Spannung auf:
Fang mit der Unsicherheit oder den Zweifeln an – steigere dann die Gefühle (z. B. Wut, Angst, Hoffnung). -
🌀 Auch Unsicherheit gehört dazu:
Du darfst auch Fragen stellen, Gedanken wiederholen oder hin- und hergerissen sein. Das wirkt realistisch! -
🧠 Denk in kleinen Schritten:
Versuch nicht, zu viele Gedanken auf einmal zu zeigen – lieber nach und nach aufbauen. -
🚫 Vermeide Erzähler-Sätze wie „Er dachte…“ oder „Sie war traurig“
Statt: „Sie dachte, dass sie Angst hatte“
→ Besser: „Ich habe solche Angst. Mein Herz schlägt bis zum Hals.“
🧷 Beispiel für Satzanfänge:
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Was soll ich bloß tun?
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Ich kann das nicht glauben…
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Warum ausgerechnet ich?
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Wenn ich nur den Mut hätte…
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Das darf einfach nicht wahr sein!
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Ich hätte anders reagieren sollen.
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Was, wenn ich es vermassele?
📝 Beispiel zum Romanbeginn von „Level 4 – Die Stadt der Kinder“:
📌 Situation:
Ben hat gerade gemerkt, dass alle Erwachsenen verschwunden sind. Die Straßen sind leer, Geschäfte geschlossen, keine Busse oder Autos fahren. Er steht auf dem Marktplatz und beginnt zu begreifen, dass etwas mit dem Computerspiel zu tun hat.
🧠 Beispiel: Innerer Monolog von Ben
Was ist hier los?! Das gibt’s doch nicht… Eben waren doch noch Leute hier! Die Frau mit dem Hund… der Busfahrer… Weg. Einfach weg. Wie kann das sein?
Ist das ein Scherz? Oder ein Traum? Nein, es fühlt sich echt an. Viel zu echt. Und warum erinnert mich das alles an das Spiel? Ich hab doch gerade erst Level 4 gestartet – und plötzlich… bin ich mittendrin? Aber das geht doch nicht! Das ist doch nur ein Computerspiel!
Was, wenn ich hier nicht mehr rauskomme? Und wenn die anderen auch verschwunden sind? Meine Eltern… meine Schwester…
Okay, ruhig bleiben. Vielleicht ist es ja nur ein Bug – oder irgend so ein Special-Modus? Nein, Quatsch, das hier ist kein Spiel mehr. Ich muss rausfinden, was passiert ist. Irgendjemand muss doch noch da sein… vielleicht Jonas? Ich brauche Hilfe. Ich will hier raus!